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Jagd und Angelfischerei – ihre Vergleichbarkeit (von Kurt Zick) Beide Ausübungen beruhen auf Jagd mit unterschiedlichen Mitteln im gleichen Umfeld, jedoch in unterschiedlichen Lebensräumen. Wird, gleich bei welchen Gelegenheiten, von der Jagd gesprochen, dann ist Achtung unverkennbar, denn es handelt sich um Schusswaffengebrauch mit tödlichem Ergebnis. Ist aber die Rede von der Angelfischerei, nun ja „Angeln“ mit Rute und andersartigem Zubehör, aber gleichem Endeffekt bei der Erlangung von Beute, gleichgültig ob Warm- oder Kaltblüter, aber auch mit tödlichem Ausgang. Beides dient bedeutend der menschlichen Ernährung! Wobei sich Wild und Fisch in der Ernährungswertigkeit nicht ausschließen. Der Jäger führt sein Handwerk im Bereich Feld-, Wald-, Niederwild und Hochwild aus, also in seinem ihm angestammten Lebensraum, wobei ihm auch das Beobachten der Verhaltensweise seines Warmblutwildes im Revier unmittelbar gegenwärtig ist. Während der Angelfischer die Lebensweise von Kaltblütern im ihm artfremden Revier „Wasser“ durch intensives Beobachten zu ergründen sucht. (…) Der Jäger hat Schußdistanz zum bejagten Objekt, der Angelfischer auch. Er bleibt aber über Rute und Schnur mit dem Fangobjekt, so es gehakt ist, verbunden und von seinem Können des Drillens (Ermüdung) abhängig. Dem hat der Fisch mittels seines Lebenselementes Wasser, entsprechend seiner Größe einiges, nicht unerhebliches entgegenzusetzen. Hier ist auch wie bei einem schlecht angetragenen Schuß des Jägers die Nachsuche zur Vermeidung unnötiger Quälerei unerlässlich. Im Wasser für den Angler fast aussichtslos; obwohl der Fisch mit der Restschnur und dem Haken, z.B. mit einem Kunstköder im Maul selten Chancen zum Überleben hat. Dabei haben Munition und Köder die gleiche Bedeutung zur Erlangung des jagdbaren Wildes, Warmblut/Kaltblut. (…) Handwerkliche Professionalität unverzichtbar aus Verantwortung gegenüber dem Tier Das Jagen (Angeln) auf edle Salmoniden (Lachsartige) mit der künstlichen Fliege setzt spezielle Kenntnisse der Insektenkunde (Entomologie) voraus und erfordert eine besondere Wurftechnik. Unerlässlich ist hierzu eine gut entwickelte Beobachtungsgabe des zu bejagenden Umfeldes, d. h. der Wasseroberfläche und Fließdynamik, Wasserstand und Klarheit bis hin zu jeweiligen wetterbedingten Trübungen. Wer Jagd- und Angelfischerei passioniert nicht nur um der Sache selbst betreibt, sondern auch im Arten-, Umwelt- und Naturschutz überzeugt und zum tätigen Einsatz bereit ist, bestätigt damit auch die Gemeinsamkeit beider Jagdspezies; zumal auch beim Niederwild der Jäger gleichermaßen auf das Wasser, ob stehend oder fließend auf Interessengemeinschaft angewiesen ist. So stellen u. a. Pirsch in Form von Flug- und Watfischerei, der Ansitz und die Deckung auf Karpfen und Friedfische, aber auch auf Hecht und Zander, die Lockjagd, die Kirrung, die Hege zur Bestandsregulierung, die stille Fallenjagd mit Reusen oder Stellnetzen zur Bestandskontrolle, Schonzeiten, Brunst wie Laichzeit und Sicherung der Laichhabitate unstreitbare Gemeinsamkeiten dar. Das „Lehrbuch Jägerprüfung“ könnte inhaltlich mit hohem Anteil Grundlage zur Angelfischerprüfung sein.
Redaktionelle Anmerkung:
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